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Holzmaserung

Was genau ist eine Holzmaserung?

Das Wort "Mase" bedeutete im mittelalterlichen Deutsch so viel wie Fleck oder Mal und ist uns nach wie vor in abgewandelter Form geläufig: Wenn heutzutage jemand von einer Maserung spricht, wissen wir, dass er die Musterung von Holz meint – und damit das äußere Bild, dass sich aus den verschiedenen Streifen, Punkten und Farbnuancen auf einer Holzoberfläche ergibt. Dass solche Musterungen entstehen, liegt zum einen an den chemischen Bestandteilen von Holz und zum anderen daran, wie der Baum, von dem es stammt, gewachsen ist. Holzmaserungen sind nämlich individuell ausgeprägt, ähnlich der Fingerabdrücke beim Menschen. Wachstumsringe, Holzstrahlen, Astspuren, Verwachsungen und Verfärbungen bilden ein Zusammenspiel, das bei jedem Baum unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Grundsätzlich gibt es aber bereits von Baumart zu Baumart deutliche Unterschiede in der Intensität ihrer Holzmaserungen. Hier einige Beispiele:

Holzart Charakter der Holzmaserung
Eichenholz, Kiefernholz, Mangoholz, Palisander, Pinienholz lebhaft bzw. stark ausgeprägt
Akazienholz, Mahagoni, Mindi, Paulownia, Teakholz mittelmäßig ausgeprägt
Buchenholz, Rubberwood unscheinbar bzw. schwach ausgeprägt

Wie zeigen sich Holzmaserungen?

Am deutlichsten zeigen sie sich in den einzelnen Wachstumsringen, auch "Jahresringe" genannt. Diese werden am besten im Querschnitt eines Baumstamms sichtbar. Sie entstehen durch die wechselnde Abfolge von Frühholz und Spätholz. Ersteres bildet der Baum während der Wachstumsphase nach dem Winter. Es ist hell, leicht und offenporig, während das neugebildete Holz gegen Ende der Wachstumsphase immer dichter und dickwandiger ausfällt. Dieses Spätholz ist jeweils als dunklerer Teil eines Wachstumsrings erkennbar. Bei Holzarten, die in wärmeren Klimazonen vorkommen, ist übrigens nicht der Wechsel der Jahreszeiten, sondern der Wechsel von Regen- und Trockenperioden für die Entstehung von Wachstumsringen ursächlich.

Eine Holzmaserung muss sich nicht zwangsläufig in ringförmigen Mustern zeigen. Wenn ein Baumstamm im Sehnenschnitt statt im Querschnitt zersägt wird, zeigt sich die Holzmaserung als Anhäufung parabelförmiger Kurven auf der Holzoberfläche. Diese nennt man Fladern. Der Grund für die gefladerte Maserung ist, dass man nicht mehr von oben auf die Wachstumsringe blickt, sondern von der Seite, wo sie der konischen Form des Baumstamms folgen, der sich bekanntermaßen nach oben hin verjüngt.

Die Wachstumsringe sind je nach Baumart unterschiedlich stark ausgeprägt. Gleiches gilt für Astspuren und Holzstrahlen. Letztere entstehen im Baumstamm durch die Verkettung von Zellgeweben, in denen Nährstoffe und Wasser transportiert werden. Sie sind bei vielen Baumarten mit bloßem Auge als feine Bänder oder "Strahlen" zu erkennen. Im Unterschied zu den Wachstumsringen breiten sie sich radial aus. Am besten verdeutlicht dies ein Radialschnitt durch einen Baumstamm – mit anderen Worten: ein Längsschnitt durch die Stammmitte. Dann sind die verschiedenen Arten der Holzstrahlen zu erkennen; von den Markstrahlen im Mark des Stamms über die gewöhnlichen Holzstrahlen bis hin zu den Baststrahlen unter der Borke.

Je nachdem, mit welchen dieser Schnitte das Holz für Ihre Möbel gewonnen wurde, zeigt sich seine Maserung mal ringförmig, mal gefladert oder eher gestreift. Bei Möbelstücken, die aus verleimten Holzsegmenten gefertigt wurden, können somit ganz unterschiedlich gemaserte Oberflächen aufeinandertreffen.

Holzmaserung durch Pflegemittel hervorheben

Wenn Sie die Maserung an einem Massivholzmöbel stärker betonen möchten, greifen Sie am besten zu einem der folgenden Pflegemittel:

Tipp 1: Gewachste Möbel nachwachsen

Schon das sparsame Auftragen eines Antikwachses kann bewirken, dass die Maserung Ihres Holzmöbels deutlicher hervortritt. Tasten Sie sich vorsichtig an die optimale Dosis heran. Bei Holzarten, die von Natur aus eine stark ausgeprägte Maserung haben, kann ein starker Wachsauftrag übertrieben wirken. Veredelt wird der Effekt, wenn Sie das Wachs zum Schluss auf Glanz polieren und überschüssige Bestandteile abtragen.

Tipp 2: Geölte Möbel mit Hart-Möbelöl pflegen

Die auch als Anfeuerungsöle bekannten Holzpflegemittel eignen sich besonders für Holzoberflächen, auf denen sich viele Wachstumsringe abzeichnen. Das Öl zieht unterschiedlich tief in das Früh- und Spätholz ein und sorgt dafür, dass sich die Hell-Dunkel-Kontraste innerhalb der einzelnen Ringe verstärken.

Beachten Sie, dass weder Wachse, noch Öle auf lackierten Holzmöbeln aufgetragen werden sollten. Diese verfügen über eine nahezu versiegelte Oberfläche, auf der die genannten Pflegemittel nichts ausrichten. Sie müssten die Lackschicht also erst einmal abschleifen. Bei hochwertigen Möbeln empfiehlt es sich, diese Arbeit einem Fachmann zu überlassen. Alternativ können Sie zunächst versuchen, matte oder beschädigte Stellen der Lackschicht mit einem speziellen Regenerator zu pflegen.

Tipp 3: Holzlasur auftragen

Wenn Sie sich dafür entscheiden, ein (nicht-lackiertes) Holzmöbel aufzufrischen, um seine Maserung wieder hervorzuheben, eignet sich dafür auch eine Holzlasur aus dem Fachhandel. Um diese auftragen zu können, müssen Sie zunächst die vorhandene Oberflächenveredelung abtragen und die zu bearbeitenden Flächen reinigen. Anschließend nehmen Sie einen Flachpinsel und lasieren das Möbel mit einem gleichmäßigen Auftrag in Faserrichtung; das heißt, in der Richtung, in der die Holzfasern wuchsbedingt verlaufen.

Tipp 4: Holzbeize auftragen

Auch Holzbeizen eignen sich zur Auffrischung von (nicht-lackierten) Holzmöbeln und ihren Oberflächen. Während jedoch Lasuren zum Holzschutz beitragen, erfordert gebeiztes Holz eine Nachbehandlung – am besten mit Klarlack. Der Vorteil von Beizen liegt darin, dass Sie das Holz einfärben. Sie können Ihre Möbel also gezielt aufhellen oder abdunkeln. Sie können aber auch den natürlichen Farbton wieder stärker betonen. Gleiches gilt für die Maserung. Die Verarbeitung von Beizen erfolgt, wie bei Lasuren, mithilfe von Flachpinseln. Allerdings sollten Sie nur kleinere Flächen in einem Arbeitsgang behandeln, damit das Holz die Farbe gleichmäßig aufnimmt.

Tipp 5: Holzmaserung durch Bürsten hervorheben

Eine weitere Möglichkeit, die Oberflächen von Holzmöbeln und ihre Holzstruktur zu betonen, ist das so genannte Bürsten. Dabei wird die oberste Holzschicht mechanisch nachbearbeitet. Als Werkzeuge eignen sich:

  • eine Messingdrahtbürste,
  • eine Kunststoffschleifbürste,
  • oder eine Bohrmaschine mit Rundbürstenaufsatz.
    Für große Flächen gibt es im Handel spezielle Bürstenschleifer, deren Anschaffung sich zum Bearbeiten einzelner Möbelstücke eigentlich nicht lohnt, schließlich kommt es vor allem auf Feinarbeit an.

Beim Bürsten geschieht Folgendes: Durch die Krafteinwirkung auf die Holzoberfläche werden die weichen Bestandteile des Frühholzes aus der Struktur herausgelöst. Es entstehen feine Rillen, die die Maserung plastisch erscheinen lassen. Je nach Lichteinfall auf die Möbeloberfläche erscheint sie nun deutlicher und ausgeprägter als zuvor. Der Effekt tritt unabhängig von der Härte des Holzes ein. Um das Holz nicht aufzureißen und zu beschädigen, sollte das Bürsten unbedingt in Maserrichtung – also mit dem Faserverlauf – ausgeführt werden!

Gebürstetes Holz abschleifen & nachbehandeln

Das gebürstete Holz kann anschließend mit Schleifvlies sauber glatt geschliffen werden. Falls die Oberfläche zuvor behandelt war, beispielsweise mit Öl oder Wachs, ist es ratsam, diesen Holzschutz komplett zu erneuern. Doch Achtung: Das Auftragen von Möbelöl kann bei gebürsteten Oberflächen zu einem fleckigen Ergebnis führen. Besser eignen sich Lacke, Wachse oder auch Beizen. Alternativ kann man gebürstete Möbel aber auch unbehandelt lassen, wobei sie dadurch jedoch schutzlos den äußeren Einflüssen ausgesetzt sind und ihre Oberfläche nicht nur leichter einstaubt, sondern auch schneller altert.

Wenn Sie sich unsicher sind, welche Oberflächenbehandlung der richtige Weg ist, um Ihr Holzmobiliar zu verschönern, sollten Sie im Zweifelsfall einen Fachmann befragen. Wir können Ihnen in unserem Ratgeber nur die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen, aber keine Fachberatung bieten. Deshalb übernehmen wir auch keine Haftung für mögliche Fehlhandhabungen. Bei Fragen zu unseren Möbeln und den Materialien, aus denen Sie gefertigt werden, können Sie sich hingegen an unser Beraterteam wenden. Dieses ist während der Servicezeiten über unsere Hotline, per Mail und das Kontaktformular zu erreichen.

Bildquellen:

  • brush on wood (Bild in Lizenz von M.Jenkins – stock.adobe.com)
  • carpenter work the wood with the sander grinding electric tools for rustic wooden effects (Bild in Lizenz von visivasnc – stock.adobe.com)
  • entretien d'une table en bois (Bild in Lizenz von Emmanuelle Guillou – stock.adobe.com)
  • rénovation de meuble - bois brossé (Bild in Lizenz von minicel73 – stock.adobe.com)