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Hirnholz

Was ist Hirnholz? Und woran erkennt man es?

Als Hirnholz bezeichnet man die Seiten eines Holzstückes, welche die Wachstumsringe als kreisförmige Jahresringe zeigen. Um eine solche Seite zum Vorschein zu bringen, muss ein Baumstamm im Winkel von 90° zu seiner Wuchsrichtung zersägt werden. Diese Art des Sägeschnitts wird folgerichtig auch Hirn- oder Querschnitt genannt. Bei Bäumen, die keine Jahresringe bilden, ist das Hirnholz daran zu erkennen, dass die einzelnen Holzfasern quer durchtrennt sind. Deshalb spricht man auch von Querholz. Weitere Synonyme für Hirnholz sind Stirnholz und Kopfholz.

Übrigens: Bei Baumarten, die Kernholz bilden, ist eine Hirnholzfläche daran zu erkennen, dass sie in der Mitte dunkler gefärbt ist und zum Rand hin heller wird.

Was ist Längsholz? Und woran erkennt man es?

Das Gegenteil von Hirnholz ist Längsholz. Es bezeichnet die Seiten eines Holzstückes, welche die Wachstumsringe als Streifen zeigen. Um eine solche Seite zum Vorschein zu bringen, muss ein Baumstamm entlang seiner Wuchsrichtung zersägt werden. Diese Art des Sägeschnitts wird folgerichtig auch Gesichts- oder Längsschnitt genannt. Bei Bäumen, die keine Jahresringe bilden, ist das Längsholz daran zu erkennen, dass die einzelnen Holzfasern längs durchtrennt sind. Dadurch hat es eine viel regelmäßigere Struktur als Hirnholz bzw. Stirnholz.

Hirnholz und Längsholz im Vergleich

Ob Holzfasern quer oder längs durchtrennt sind, bringt aber nicht nur ästhetische Unterschiede mit sich. Es hat auch Einfluss auf die mechanisch-physikalischen Eigenschaften einer Holzoberfläche: Quer durchtrennte Holzfasern behalten ihre Stabilität, während längs durchtrennte Fasern weicher und nachgiebiger sind. So hält Längsholz äußerer Krafteinwirkung durch Druck oder Reibung schlechter Stand als Hirnholz. Bei stark beanspruchten Oberflächen wie Schneidebrettern, Küchenarbeitsplatten oder Fußbodenparkett findet Hirnholz deshalb bevorzugt Verwendung. Weitere Unterschiede im Überblick:

  • Hirnholz ist dichter und deshalb schwerer als Längsholz
  • Hirnholz zeichnet sich durch sein einzigartiges Erscheinungsbild aus
  • behandeltes Hirnholz ist strapazierfähiger als Längsholz
  • Gebrauchsspuren fallen bei Hirnholz weniger auf
  • Hirnholz lässt sich leichter aufarbeiten bzw. erneuern
  • die Herstellung von Hirnholz ist aufwendiger

Gibt es auch Möbel aus Hirnholz?

Im letzten Punkt steckt zugleich die Antwort auf die Frage, warum Hirnholzmöbel selten sind: Da Hirnholz nur aus dem Querschnitt von Baumstämmen gewonnen werden kann, lässt es sich nicht ohne Weiteres zu großen Holzelementen wie Tischplatten oder Schrankteilen verarbeiten. Wenn Sie nach Hirnholztischen recherchieren, werden Sie deshalb überwiegend auf Modelle stoßen, bei denen jeweils eine Baumscheibe als Tischplatte verwendet wird.

Am ehesten eignet sich Hirnholz zur Herstellung kleiner Accessoires wie Schalen, Boxen oder Tabletts, seltener auch von Lampensockeln und Wandboards. Bei größeren Möbeln tritt Hirnholz vor allem als Zierelement in Erscheinung, etwa in Form von Hirnholzleisten oder -kanten an Tischen oder Schränken. Aktuell liegen Möbel mit so genannten "Hirnholz-Applikationen" im Trend. Dabei handelt es sich für gewöhnlich um rechteckige Hirnholzelemente, die auf Türfronten von Schrankmöbeln oder Wohnwänden aufgebracht sind. Die Elemente können entweder aus Massivholz bestehen und sind dann meist etwas stärker als einen halben Zentimeter. Oder sie werden als Furnier angefertigt, wodurch sie lediglich eine Stärke von 1 bis 2 Millimeter aufweisen.

Um größere Holzelemente aus Hirnholz zu fertigen, werden einzelne Hirnholzscheiben zu kleinen, regelmäßigen Holzsegmenten (oder Würfeln) zurechtgesägt und anschließend miteinander verleimt. Die so entstandenen Hirnholzplatten können im Prinzip beliebig große Formate erreichen und sind an ihrer schachbrettartigen Oberflächenstruktur zu erkennen. Sie können nicht nur zu Arbeitsplatten für Werkbänke und Küchen, sondern auch zu Tischplatten für Couchtische und Esstische verarbeitet werden. Im Handel sind solche Tische jedoch kaum zu finden, was zum Teil an ihrem ungewöhnlichen Aussehen, zum Teil an den hohen Herstellungskosten liegt. Weitaus größerer Beliebtheit erfreuen sich Baumkantentische, bei denen allerdings Längsholz anstelle von Hirnholz zum Einsatz kommt.

Konnten wir damit Licht ins Dunkel bringen? Oder sind bei Ihnen noch Fragen zum Thema unbeantwortet geblieben? Wenn dem so ist, können Sie sich gerne mit unserem Serviceteam in Verbindung setzen. Es berät Sie nicht nur zu unseren Produkten, sondern auch bei fachlichen Fragen rund ums Thema Holzmöbel.