Palisanderholz
Palisander ist der Handelsname für Holzarten von Bäumen der Gattung der Dalbergien und gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler in der Familie der Hülsenfrüchtler. Wegen ihrer besonderen Farbigkeit gehörten die Hölzer zu den ersten, die die Europäer Ende des 19. Jahrhunderts von Übersee importierten. Die für Palisanderhölzer verwendeten Baumarten sind in weit voneinander entfernten Regionen verbreitet und wurden von dort aus in Länder verschiedener Sprachfamilien eingeführt. So lässt es sich erklären, dass sehr viele und zum Teil widersprüchliche Bezeichnungen für das Holz entstanden.
Palisander, Sheesham oder Jacarandä: Welche Holzbezeichnung ist zutreffend?
Heute bezeichnet man alle Arten der nahe verwandten Gattungen Dalbergia und Machaerium mit einem dunkel-streifigen Kernholz und mittleren bis groben Porung als Palisander, Sheesham oder Jacarandä. Daneben kursiert auch der klangvolle englische Begriff für Palisander: "rosewood". Obwohl es naheliegend scheint, sollte er nicht mit dem deutschen Begriff Rosenholz übersetzt werden. Dieses bezeichnet nämlich nur eine einzelne Art unter den Palisanderhölzern. Auch der blaublühende Palisanderholzbaum (botanisch: Jacaranda mimosifolia) hat nichts mit dem Edelholz Palisander zu tun, sondern gehört zur Familie der Trompetenbaumgewächse.
Palisanderholz wird aus kleinen, vereinzelt auch mittelgroßen, oft spannrückigen Stämmen gewonnen. Die Bäume sind bis in Höhen von 2,5 bis 7 m astfrei und weisen verhältnismäßig starke Stämme mit Durchmessern von 25 bis 60 cm auf. Ihr Splintholz ist 2 bis 5 cm breit, weiß bis gelblichgrau, das Kernholz dagegen gelblichbraun bis rötlichviolett. Palisanderhölzer sind meist durch unregelmäßig verlaufende Farbzonen gekennzeichnet, was sie für die Möbelfertigung prädestiniert. Ihre hohe Dichte und Härte begründen daneben auch einen gewissen forstwirtschaftlichen Wert. So werden sie seit über 200 Jahren gehandelt und gehören bis heute zu den teuersten und wertbeständigsten Handelshölzern.
Was ist ein Edelholz?
Edelhölzer heben sich besonders durch ausdrucksvolle Farbgebung, markante Farbkontraste und Maserung gegenüber weit verbreiteten Holzarten ab. Andere Besonderheiten liegen beispielsweise in hohem Gewicht, hoher Dichte, besonderer Resistenz gegen Schädlingsbefall, seltenem Vorkommen oder hohem Wert.
Eigenschaften
Härte (Brinell): | ca. 55 N/mm² bei u12-15 |
Härtegrad: | mittelhart bis hart |
Darrdichte: | 820 kg/m³ |
Struktur: | durch Wechseldrehwuchs und Aderung eng gestreift |
Vorkommen: | wächst in naturbelassener Umgebung - Ostindisches Palisanderholz stammt aus nachhaltiger Produktion |
Herstellung
Bei dem für massivum Möbel verwendeten Palisander handelt es sich um Ostindischen Palisander, botanisch: Dalbergia latifolia. Dieser stammt ursprünglich aus Ostindien und wird mittlerweile in Indonesien auf Plantagen nachgezüchtet. Weitere Vorkommen gibt es in Süd- und Südostasien. Das Splintholz ist gelblich, 4 bis 6 cm breit, das Kernholz von gelbbraun bis dunkelviolett und dunkelbraun bis dunkelviolettbraun geadert und nachdunkelnd. Charakteristisch für die Textur von Ostindischem Palisander sind die gefladerten Farbstreifen, welche zur marmorierten Optik beitragen. Der Ostindische Palisander ist kein Sheesham, sondern gehört zur Gruppe der "Asiatischen Palisander". Ihr Holz lässt sich gut bearbeiten und muss langsam herab getrocknet werden, damit es nicht reißt. Ein generelles Merkmal von Palisanderholz ist, dass es u. a. drei Chinone (organische Verbindungen) enthält, die toxisch gegenüber Insekten und Termiten wirken. Somit ist die Resistenz gegenüber Schädlingsbefall sowie auch gegen Pilzbefall besonders hoch und das Massivholz von langer Dauer.
Verwendung
Palisanderholz lässt sich sehr gut bearbeiten, wenn es langsam getrocknet wurde. Durch drei im Holz gebundene Chinone (organische Verbindungen) weist es eine sehr dauerhafte Resistenz gegen Pilzbefall auf. Auf Grund dieser Widerstandskraft und seiner natürlichen Härte wird es zur Herstellung exklusiver Echtholzmöbel und Furniere verwendet. Durch seine besondere Farbgebung und Textur wird das Vollholz auch als Material für Volkskunst, Drechslerwaren, Tabakpfeifen, Musikinstrumente und Holzschmuck geschätzt.
Pflege
Auf Grund der Robustheit von Palisanderholz genügt in der Regel ein angefeuchtetes Staubtuch, um die Möbel zu reinigen. Allerdings ist es ratsam, sie regelmäßig mit einem Pflegemittel zu behandeln, damit sie Ihnen lange in ihrer ursprünglichen Qualität erhalten bleiben. Für die Holzpflege von Palisandermöbeln empfehlen wir die Möbelwachse und -öle der Marke Renuwell.
Kombinierbarkeit
Da Palisander zur Farbgruppe der bräunlichen Hölzer gehört, harmonieren Möbel aus diesem Holz auch mit anderen bräunlichen Hölzern aus unserem Sortiment, vor allem Akazie, Eiche, Paulownia und Teak. Beachten Sie jedoch, dass die Hölzer unterschiedlich schnell nachdunkeln und dass zum Angleichen der natürlichen Farbtöne eine Oberflächenbehandlung notwendig sein kann! Ein weiterer Aspekt, den Sie beim Kombinieren verschiedener Holzarten bedenken sollten, ist die Intensität der Maserung: Wenn Sie Palisandermöbel mit anderen auffällig strukturierten Holzmöbeln in einem Raum platzieren, könnte das zu einem unruhigen, auf Dauer unangenehmen Gesamtbild führen. Setzen Sie im Zweifelsfall lieber auf Kontraste und kombinieren Sie Palisander im Naturton mit farblich lackierten Holzmöbeln – etwa in Weiß, Hellbeige, Hellgrau oder Hellblau. Um die edle Ausstrahlung des Holzes zu unterstreichen, sollten Sie auch bei Wandgestaltung und Dekoration auf diese Farben zurückgreifen. In einem modernen Einrichtungsumfeld passen zudem kräftige Blau-, Gelb- und Grüntöne.
- Rosewood in the forest (Bild in Lizenz von khamkula – stock.adobe.com)
- Rosewood tree in the forest (Bild in Lizenz von khamkula – stock.adobe.com)