Betten Ratgeber
1. WIE IST EIN BETT AUFGEBAUT?
Der Topper mit Polsterung ist die oberste Auflage bei einem Boxspringbett. Die dünne Matratze kann aus unterschiedlichsten Materialien von Kaltschaum bis Klimalatex bestehen. Ihre Funktion liegt darin, die beiden Federkernmatratzen einschließlich des Matratzenspalts zu überdecken. Dadurch trägt sie nicht nur zu einem höheren Liegekomfort bei, sondern wirkt auch wie ein Schonbelag für die eigentlichen Matratzen. Der Bezug des Toppers ist normalerweise abziehbar und lässt sich waschen. Wird kein Topper verwendet, bildet die Matratze die obere Auflage des Bettes. Deshalb entfällt bei einem Bett ohne Boxspring-System der Mittelteil. Die Matratze liegt in diesem Fall direkt auf dem Unterbau auf.
Mittelteil
Die innere Polsterung des Mittelteils setzt sich bei einem Boxspringbett meist aus einer Matratze mit Federkern zusammen, deren äußere Polsterung aus einem Schaum wie etwa Kaltschaum besteht. Unterschieden wird dabei zwischen Taschen- und Tonnenfederkern, die beide verschiedene Qualitäten zeigen:
- Bonellfedern sind durch Drähte miteinander verbunden, wodurch sich der Druck besser auf die gesamte Fläche verteilt – Bonellfedern reagieren flächenelastisch. Das heißt die Matratze gibt bei Belastung auf der gesamten Fläche nach und schwingt teilweise leicht mit.
- Taschenfedern oder auch Tonnenfedern nehmen in der Mitte an Durchmesser zu. Die Federn sind einzeln in Taschen eingearbeitet – Taschenfedern reagieren punktelastisch. Das bedeutet, dass die Matratze punktuell genau da nachgibt, wo am meisten Gewicht aufliegt.
Unterbau
Anstelle des Lattenrosts, der bei einem herkömmlichen Bett als Matratzenauflage dient, bildet eine Unterbox die besondere Grundlage des Boxspringbetts. Wie der Mittelteil ist diese mit einem Federkern ausgestattet, der außen gepolstert und im Inneren mit Bonell- oder Taschenfedern ausgestattet ist. Je nach Design und Stil des Bettes, kann die Unterbox eingefasst sein. Als Materialien für die Einfassung können Massivholz, Leimholz oder Holzfaserwerkstoffe dienen.
Füße
Die Füße des Bettes können ganz verschieden gefertigt sein und auch unterschiedliche Materialitäten aufweisen. Je nachdem, wie groß sie dimensioniert sind, können sie den Gesamteindruck des Bettes maßgeblich prägen. Breite Füße lassen das komplette Bettgestell beispielsweise viel massiver wirken als schlanke Metallfüße. In vergleichbarer Weise schaffen Bettfüße, die leicht nach hinten versetzt sind, einen leichteren bis hin zu schwebenden Eindruck. Bedenken Sie vor dem Betten-Kauf, ob Sie ein Modell mit Bodenfreiheit bevorzugen oder nicht. Der Abstand zwischen Bettgestell und Boden kann nicht nur den Gesamteindruck auflockern, sondern auch einen praktischen Nutzen haben; etwa wenn Sie mit Bettschubladen oder -unterkästen Stauraum schaffen möchten.
Fußteil
Das Fußteil bildet den vorderen Abschluss des Bettes. Bei klassischen Modellen, vor allem im Vintage Stil ist das Fußteil meist erhöht. Besonders ausgeprägt sind Kopf- und Fußteil beim Schlittenbett.
Kopfteil
Das erhöhte Kopfende eines Bettes kann gepolstert und mit Stoff bezogen sein. Oft ist es auch aus Holz oder Metall gefertigt. Bei modernen Betten ist es abnehmbar oder gar nicht vorhanden. Die Möglichkeiten für Kopfteile sind vielfältig und hier sollte auf persönliche Vorlieben und Eigenschaften der Räumlichkeiten achtgegeben werden. Bei Dachschrägen im Schlafzimmer sollte vor der Anschaffung genau geprüft werden, ob ein großzügiges Kopfteil überhaupt passt. Nutzen Sie Ihr Bett gerne zum Lesen oder Fernsehen? Dann stellt ein gepolstertes Kopfteil, bei dem Sie sich bequem anlehnen können, die richtige Wahl dar. Wenn Sie eher die dekorative Wirkung im Blick haben, können Sie das Kopfteil auch in die Gestaltung eines höheren Betthauptes einbeziehen. Dieses wird in großen Schlafzimmern gern als farblich abgesetzter "Hintergrund" eines Bettes genutzt.
Seitenteile
Die Seitenteile sind beim herkömmlichen Bett ein wichtiges Element des Bettrahmens, um die Matratze in Position zu halten. Die Seitenteilhöhe ist zusammen mit der Einlegetiefe ausschlaggebend für die Liegehöhe. Um die genaue Liegehöhe zu bestimmen, wird mit folgender Formel gerechnet:
Liegehöhe = Seitenteilhöhe + Matratzenhöhe + Höhe des Lattenrosts - Einlegetiefe
2. WELCHE BETTENARTEN WERDEN UNTERSCHIEDEN?
nach Größe
Die Auswahl an Betten in Form, Größe und Funktionalität ist schier unendlich und lässt sich verschieden kategorisieren. Zunächst lässt sich das Bett natürlich nach Größen unterscheiden:
Babybett
Beginnend von klein auf, wären da zunächst das Babybett, bei dem es vor allem um Sicherheit geht. Hier findet oft eine Wiege oder ein Gitterbett Verwendung, bei denen die Kleinen nicht unkontrolliert das Bett verlassen können.Kinderbett
Dem folgt das Kinderbett, bei dem die Kinder schon selbstständig aufstehen können. Beliebt sind hier Betten mit einem spielerischen Faktor, die tagsüber als Spielplatz genutzt werden können.Einzelbett
Das Einzelbett eignet sich für Jugendliche genauso wie für Erwachsene mit kleinen Schlafzimmern.Doppelbett
Ab einer Breite von 140 cm wird ein Bett als Doppelbett bezeichnet. Hier wird dann noch zwischen einem Bett mit einzelner Matratze oder einer Doppelmatratze unterschieden.nach Aufbau
Bettsofa bzw. Schlafsofa
Das Bettsofa stellt einen praktischen Begleiter dar. Hier kann bei Besuch das Sofa ganz einfach ausgezogen oder ausgeklappt werden, um eine extra Schlafstätte für ein bis zwei Personen zu schaffen.Tagesbett
Eine ebenfalls temporär genutzte Schlafstätte ist das Tagesbett. Dieses befindet sich meist außerhalb des Schlafzimmers, zentral im Wohnraum und wird für kurze Nickerchen oder den Mittagsschlaf genutzt.Futonbett
Unter einem Futonbett versteht man ein Bett mit einer besonders geringen Rahmenhöhe. Damit ist die ursprüngliche Bezeichnung für ein Futonbett abgewandelt. In Japan bedeutet "Futon" im erweiterten Sinn: Schlafstätte. Da sich diese in Japan traditionell auf dem Boden befindet, ist die westliche Bedeutung für Futon das bodennahe Schlafen.Schwebebett
Schwebebett ist keinesfalls die Bezeichnung für ein im Raum schwebendes Bett. Die Konstruktion des Betts ist so aufgebaut, dass der Unterbau hinter dem Bettrahmen verschwindet und das Bett so einen schwebenden Eindruck erweckt.Stauraumbett
Ein Stauraumbett zeichnet sich durch praktische Bettkästen aus, die unter dem Bett hervorgezogen werden können. Hier kann Bettwäsche und Kleidung platzsparend verstaut werden. Der Raum unter dem Bett bleibt nicht ungenutzt.Bett mit Komforthöhe
Unter einem Bett in Komforthöhe versteht man ein Bett, das eine Liegehöhe von über 50 cm aufweist. Die Höhe der Matratze sorgt für einen komfortableren Ein- und Ausstieg und erleichtert so vor allem älteren Menschen und Personen mit Rückenproblemen das Aufstehen.Wasserbett
Unter einem Wasserbett wird eine mit Wasser gefüllte Matratze verstanden. Diese verspricht einen hohen Liegekomfort und kann zusätzlich beheizt werden.Boxspringbett
Das Boxspringbett zeigt einen anderen Aufbau als das klassische Bett. Die Grundlage für den Unterbau bildet nicht etwa ein Lattenrost, sondern eine gefederte Box. Darüber befinden sich eine weitere Matratze und ein Topper. Die doppelten Lagen sorgen für ein ausgewogenes Liegegefühl und Extra an Komfort.Himmelbett
Ein Himmelbett zeichnet sich durch vier verlängerte Bettpfosten aus, die etwa zwei Meter über dem Bett zu einem Rahmen verbunden sind. Die Konstruktion rahmt das Bett ein und sorgt für extra Gemütlichkeit. Auf Wunsch können die Balken zusätzlich mit Vorhängen verhangen werden, um für Sichtschutz zu sorgen und die Liegefläche abzudunkeln.Spielbett
Das Spielbett beschreibt ein Bett für Kinder, das mit spielerischen Elementen ausgestattet ist. So kann ein Spielbett beispielsweise in Form eines aufregenden Piratenschiffs oder lustigen Hauses gestaltet sein, an dem die Kinder klettern und spielen können.nach Material
Stoffbett
Das Stoffbett oder auch Polsterbett beschreibt ein ausgepolstertes Bett, dessen Korpus mit robustem Flachgewebe bezogen ist. Der textile Überzug sorgt für ein besonders wohnliches Ambiente. Auch Boxspringbetten sind häufig mit Stoff bezogen und zeigen dadurch eine besonders behagliche Ausstrahlung.Lederbett
Betten mit einem Lederbezug sind meist zusätzlich gepolstert und deshalb besonders komfortabel. Optisch präsentiert sich Leder in einer schlichten Eleganz. Sind die Betten noch mit Knöpfen in der typischen Kapitonierung ausgestattet, wirken sie besonders edel im Chesterfield Stil. Beim Material wird noch zwischen Kunst- und Echtleder unterschieden: Echtleder ist gegenüber Kratzern und Schlieren etwas robuster. Kunstleder zeigt sich dafür pflegeleichter und lässt sich leicht abwischen.Holzbett
Das Holzbett aus massivem Holz erzeugt eine besonders natürliche Atmosphäre. In der Ausführung des Balkenbetts zeigt sich zusätzlich eine rustikale Note, die Atmosphäre schafft. Dabei werden großformatige Balken zu einem Rahmen zusammengefügt, der durch sichtbare Holzverbindungen einen besonderen Blickfang darstellen.Flechtbett
Ein Flechtbett zeigt eine besonders stilvolle Oberfläche. Das edle Geflecht aus Bananenblatt, Kubu-Rattan oder Wasserhyazinthe wirkt gemütlich und sorgt gerade im Schlafraum für eine natürlich leichte Stimmung. Mit ihrer dezent exotischen Ausstrahlung passen diese Betten auch hervorragend zu einem edlen Kolonialstil.Metallbett
Ein Metallbett ist ein Bett, dessen Rahmen – wie der Name schon sagt aus Metall besteht. Die Konstruktion wirkt meist deutlich filigraner. Ist das Metall mit Rankenwerk verziert, kann das Metallbett wunderbar vintage wirken. Bei einer geradlinigen Gestaltung passt ein Metallbett ideal in eine puristisch, moderne Einrichtung. Weiche Textilien und Strick-Kissen sorgen bei Metallbetten dafür, dass der Schlafbereich nicht zu unterkühlt wirkt.3. BETTEN BEGRIFFE VERSTÄNDLICH ERKLÄRT
Was bedeutet Einlegetiefe?
Um ein Verrutschen zu vermeiden, sollte die Matratze seitlich vom Bettrahmen in Position gehalten werden. Wie tief Matratze und Lattenrost in den Bettrahmen eingelegt werden können, wird mit der Einlegetiefe bemessen. Die Einlegetiefe bezeichnet den Abstand zwischen Oberkante des Seitenteils und dem Auflageholz für das Lattenrost. Diese zeigt also auch an, wie tief die Matratze unter dem Bettrahmen verschwindet. Hier sollte sorgfältig nachgemessen werden: Eine besonders schmale oder dicke Matratze kann sonst zu einem anderen Gesamtbild führen als durch Vorschaubilder vermittelt, da sie zu sehr versinkt oder weit hinausragt.
Was bedeutet Steghöhe
Die Steghöhe ist beim Kauf von Bettlaken wichtig. Sie beschreibt die Dicke der Matratze und das Maß des Bettlakens. Bei Boxspringbetten sollte darauf besonders geachtet werden. Hier haben die Topper eine äußerst geringe Steghöhe und Standartbettlaken sind für diese Matratzen zu groß und werfen unschöne Falten.
Um die richtige Steghöhe für Ihr Boxspringbett zu ermitteln, sollten Sie die Gesamthöhe aller Matratzen messen, die Sie beziehen wollen. Möchten Sie also nur den Topper beziehen, dann messen Sie nur diese Dicke. Möchten Sie auch die Matratze darunter beziehen, dann rechnen Sie die Maße beider zusammen.
Was bedeutet Härtegrad
Der Härtegrad beschreibt, wie sehr das Füllmaterial einer Matratze bei Belastung nachgibt und ob die Matratze als hart oder weich eingestuft wird. Die Vorlieben für den Härtegrad sind äußerst individuell, sollten sich jedoch an dem Körpergewicht orientieren. Eine zu weiche oder zu harte Matratze kann sonst zu Rückenproblemen führen.
Der Härtegrad reicht von H1 (sehr weich) bis H5 (sehr hart). In Deutschland sind dabei die Härtegrade H2 und H3 am beliebtesten. Mit Rücksicht auf das eigene Körpergewicht, sollten Sie sich wie folgt an den Härtegraden orientieren:
- ✔ H1 – sehr weich, sollte bei einem Körpergewicht bis 60 kg gewählt werden
- ✔ H2 – weich, passt bei einem Gewicht von 60 kg bis 80 kg
- ✔ H3 – mittelfest, eignet sich für ein Körpergewicht zwischen 70 bis 100 kg
- ✔ H4 – hart, sollte bei einem Gewicht über 90 kg gewählt werden
- ✔ H5 – sehr hart, wird am besten bei einem Körpergewicht über 100 kg eingesetzt
4. BETTEN BEI MASSIVUM KAUFEN
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